Ein bemerkenswerter Fall aus Osnabrück unterstreicht, wie wichtig es ist, bei der Buchung eines Erwachsenenhotels genau hinzusehen. Ein Reisender hatte sich bewusst für ein „Adults Only“-Hotel entschieden, wurde jedoch in einem Familienresort untergebracht. Das Amtsgericht Osnabrück sprach ihm nun 1.000 Euro Schadenersatz zu.
Klare Erwartungen an einen kinderfreien Urlaub
Der Kläger hatte gemeinsam mit seiner Ehefrau über ein Reisebüro eine exklusive Pauschalreise gebucht. All-inclusive, fünf Sterne und ausdrücklich nur für Erwachsene. Doch Wochen vor Reiseantritt bemerkte er, dass die Reiseunterlagen ein anderes Hotel auswiesen – eines mit nur vier Sternen und familienfreundlicher Ausrichtung. Für den Osnabrücker war das ein klarer Vertragsbruch.
Das Ersatzangebot war nicht gleichwertig.
Ein vom Veranstalter vorgeschlagenes Alternativhotel erfüllte die Erwartungen ebenfalls nicht: Zwar verfügte es über fünf Sterne, war jedoch schlechter bewertet und ebenfalls nicht als „Adults Only“ gekennzeichnet. Die Folge: Der Urlauber trat vom Reisevertrag zurück und erhielt rund 3.000 Euro zurückerstattet.
Das Gericht erkannte einen immateriellen Schaden an.
Damit wollte sich der Kläger jedoch nicht zufriedengeben. Vor Gericht machte er zusätzlich eine Entschädigung wegen „entgangener Urlaubsfreude“ geltend. Seine Begründung: Der Veranstalter habe ihn nicht rechtzeitig über die Änderungen informiert. Laut Urteil sei die Umbuchung tatsächlich zu spät und ohne ausreichende Kommunikation erfolgt.
Die Parteien einigten sich schließlich auf einen Schadenersatz in Höhe von 1.000 Euro, obwohl die Reise nie angetreten wurde. Ein mahnendes Beispiel für Anbieter von Erwachsenenhotels: Wer mit kinderfreier Ruhe wirbt, muss diese auch vertraglich gewährleisten – sonst drohen nicht nur unzufriedene Kunden, sondern auch gerichtliche Konsequenzen.